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Können wir uns auf unser Gedächtnis verlassen?

Wir greifen im Alltag regelmäßig auf unsere Erinnerungen zurück – diese können uns jedoch auch einen Streich spielen. Kürzlich gewonnene Erkenntnisse zeigen, dass unabhängig davon, ob es sich um eine richtige oder falsche Erinnerung handelt, immer dieselbe Gehirnregion aktiviert wird. Noch erstaunlicher ist jedoch, dass unser Gedächtnis die Zeit scheinbar auf seine ganz eigene Art und Weise durchläuft.

Wie sich unsere Erinnerungen festigen und ändern, hat Donna J. Bridge, Neurowissenschaftlerin an der Northwestern University, in einer Studie untersucht. Für die Studie wurden 17 Teilnehmer aufgefordert, sich die Platzierung von zehn Objekten zu merken, die für kurze Zeit auf einem Computerbildschirm gezeigt wurden. Zunächst sollten die Teilnehmer die Objekte aktiv mithilfe der Computermaus an die richtige Position ziehen. Keinem der Teilnehmer gelang es jedoch, die Objekte richtig zu platzieren. Anschließend wurde für den zweiten Teil der Studie ein Abstand zwischen den zwei Positionen gemessen.

Im zweiten Teil sollten die Teilnehmer die Objekte passiv richtig platzieren. Hierzu wurden den Teilnehmern drei Vorschläge unterbreitet: die ursprüngliche Position, die im ersten Teil falsch angegebene Position und eine Position zwischen diesen beiden Punkten. 16 von 17 Teilnehmern wählten, unabhängig vom jeweiligen Hintergrundbild, dieselben falschen Positionen wie im ersten Teil des Tests. Dieses Ergebnis lässt darauf schließen, dass die Teilnehmer im ersten Teil des Tests eine falsche Erinnerung „gespeichert“ hatten.

Im dritten Teil des Tests wurden die Teilnehmer aufgefordert, die Objekte an vorgegebenen Positionen auf einem neuen Hintergrundbild zu positionieren. Hierbei wurden die vorgegebenen Positionen zwar zufällig festgelegt, die Positionen hatten jedoch alle den zuvor gemessenen Fehlerabstand. Die Teilnehmer wussten nicht, dass diese Punkte falsch sind. Anschließend sollten die Teilnehmer das Objekt erneut vom Zentrum des Bilds in die richtige Position ziehen, also in die Position, an der sie das Objekt ursprünglich gesehen hatten. Bei diesem Teil des Tests schnitten die Teilnehmer erstaunlich gut ab. Dieselben guten Ergebnisse wurden auch im letzten Teil des Tests erreicht, in dem die Teilnehmer aus drei verschiedenen Positionen auswählen sollten.

Die während der Durchführung der Tests gemessene Hirnaktivität zeigt, dass sowohl bei der „richtigen“ als auch bei der „falschen“ Erinnerung derselbe Bereich des Hippocampus beteiligt ist. Die Neurowissenschaftlerin schließt daraus, dass „der Hippocampus dafür verantwortlich ist, ob eine Repräsentation unverändert bleibt oder sich ändert, unabhängig davon, was für uns gerade von Bedeutung ist“.

Anhand der Studienergebnisse lässt sich erklären, warum es uns beispielsweise schwerfällt, eine Person auf einem alten Foto wiederzuerkennen. Den Forschern zufolge werden unser Gedächtnis und unsere Vergangenheit auf Grundlage unserer Erfahrungen in der Gegenwart umgeschrieben. Die wichtigste Funktion unseres Gedächtnisses wäre es, uns dabei zu helfen, stets die richtige Entscheidung zu treffen. Hierzu muss das Gedächtnis immer wieder aktualisiert werden: Was heute wichtig ist, kann das ersetzen, was gestern wichtig war.

Die gewonnenen Kenntnisse könnten Auswirkungen auf verschiedene andere Bereiche haben, beispielsweise auf Gerichtsverfahren, bei denen die Aussagen der Beteiligten häufig auf deren Erinnerungen basieren.
Quelle: Donna J. Bridge et al. Hippocampal binding of novel information with dominant memory traces can support both memory stability and change. Jneurosci. February, 2014, 34(6):2203-2213; doi: 10.1523/jneurosci.3819-13.2014

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